Wer soll testen?

Für wie viele Patientinnen kommt ein Brustkrebs-Gentest infrage? Kommt darauf an, wen man fragt – Frauenärzte, Testhersteller oder andere Akteure im Gesundheitssystem. Manche sagen: mehr als ein Drittel der rund 70.000 Frauen, die jährlich neu in Deutschland erkranken. Andere nennen niedrigere Zahlen von etwa 10.000 Frauen.

Und bei wie vielen dieser Frauen führt das Testergebnis zu einer anderen Therapieentscheidung? Auch hierzu gibt es verschiedene Untersuchungen: Je nach Verfahren sind es laut Nadia Harbeck 18 bis 37 Prozent, wobei erst zu drei der vier angebotenen Tests Daten vorliegen.

In den meisten dieser Fälle war es demnach so: Die Frauen entschieden sich nach dem Test dafür, eine Chemo sein zu lassen. Aber es gibt eben auch Patientinnen, die aufgrund des Testergebnisses eine Chemotherapie wählen - weil der Gentest den Tumor als aggressiver einstuft als zuvor gedacht. Es geht also nicht nur darum, Übertherapien zu vermeiden, sondern auch Untertherapien.